Von der Elbe an die Nuthe - Familiengründung in neuer Heimat

Zurück zur Übersicht

Regelmäßig im Frühjahr werden im Naturpark Nuthe-Nieplitz zur Brutzeit der Steinkäuze die im Gebiet angebrachten Nisthilfen kontrolliert. Das ist wichtig, wenn man den Überblick über den Bestand behalten will. Vor allem aber, um den Bruterfolg zu dokumentieren und den Nachwuchs zu kennzeichnen. So auch im Mai 2016 geschehen, im Steinkauzrevier auf dem Gelände des Reiterhofs in Glau.

Im Nistkasten wurden ein Altvogel und fünf Jungvögel vorgefunden. Da das Elterntier beringt war, wurde die Ringnummer abgelesen. Bei der anschließenden Datenerfassung konnte die Nummer allerdings nicht im Datenbestand der Nuthe-Nieplitz-Niederung gefunden werden. Deshalb wurde bei der Beringungszentrale Hiddensee um Unterstützung angefragt. Dort sind sämtliche von der Vogelwarte vergebenen Ringnummern erfasst. Es dauerte dann auch nur kurze Zeit, bis die Ringnummer zugeordnet war. Das Ergebnis war für uns eine kleine Sensation. Das in Glau brütende Steinkauzweibchen entstammt einer Wildbrut und wurde als Jungvogel 2013 in der Nähe der Stadt Meißen in Sachsen beringt. Auf welchen Wegen und wann der Kauz von der Elbe an die Nuthe gewandert ist, werden wir wohl nie erfahren. Es ist der erste Nachweis eines zugewanderten Steinkauzes, der hier in der Nuthe-Nieplitz-Niederung einen Partner gefunden und erfolgreich ein Revier begründet hat. Ein toller Erfolg bei der Wiederansiedlung der kleinen Eulen und besonders für die genetische Vielfalt bedeutsam. Der natürliche Austausch (Dispersion) zwischen den noch kleinen Populationen der Naturparke Nuthe-Nieplitz und Hoher Fläming ist ein formuliertes Ziel für die zweite Phase des Steinkauz-Wiederansiedlungsprojekts.

Nach der erfolgreichen 1. Phase des Förderprojekts in der Nuthe-Nieplitz-Niederung wurde im Dezember 2016 vom brandenburgischen Landwirtschaftsund Umweltminister Jörg Vogelsänger der Zuwendungsbescheid für die 2. Projektphase an den Landschafts-Förderverein überreicht. Bis 2020 soll nun der Grundstein für eine reproduktionsfähige, selbsterhaltende Steinkauzpopulation gelegt werden. Um die hundert Brutpaare sind dafür erforderlich. Noch sind die Bedingungen dafür gut. Doch sollte die Landwirtschaft außerhalb der Schutzgebiete immer weiter intensiviert werden, würde dies die speziellen Lebensräume des Steinkauzes empfi ndlich stören. Der langfristige Erfolg des Projektes wäre dann in Frage gestellt.

Aktuell sind 15 besetzte Steinkauzreviere in der Nuthe-Nieplitz-Niederung nachweislich erfasst. Bisher ist die Tendenz steigend. Die Annäherung zwischen den beiden Populationen geht zügig voran. Die ersten freilebenden Steinkäuze brüten bereits im Ortsteil Schönefeld der Stadt Beelitz, also nur noch wenige Kilometer entfernt vom Hohen Fläming. Dank der vielen Unterstützer, die z. B. ihre Grundstücke für die erforderlichen Auswilderungsvolieren kostenlos zur Verfügung stellen, kann diese Lücke in absehbarer Zeit geschlossen werden.

Nur mit Unterstützung von Züchtern, Spendern, Paten, ehrenamtlichen Helfern, Landwirten und anderen ist das Projekt erfolgreich durchzuführen. Deshalb bedanken wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bei allen, die am Erfolg des Projekts beteiligt sind.

Peter Koch, Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V.
Beitrag aus der Land ins Sicht 2017, die komplette Ausgabe erhalten Sie im NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal oder als Download.

Sie interessieren sich für die Wiederansiedlung des Steinkauzes in der Nuthe-Nieplitz-Niederung? Hier erfahren Sie mehr über das Projekt!

NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal

Saisonale Öffnungszeiten für das NaturParkZentrum und das Wildgehege finden Sie hier.

Leckeres aus unserem Regionalsortiment: Kaffee-Spezialitäten aus dem Automaten, Apfelsaft von der Streuobstwiese und Wildwurst vom Wildhandel Griebsch!

Eintritt ins Wildgehege
erfolgt über das NaturParkZentrum

Unsere Eintrittspreise finden Sie hier.

Rabatt mit: Familienpass oder
Trebbin Card

Sie möchten uns unterstützen und das ganze Jahr ins Wildgehege? Hier gehts direkt zum Antrag auf Fördermitgliedschaft (Jahreskarte Wildgehege inbegriffen!)

Hier geht es zu unseren Angeboten fürs Tagen und Feiern.

Glauer Tal 1
14959 Trebbin OT Blankensee
Tel.: 033731/ 700 462
Mail: mail(at)besucherzentrum-glau.de

Anfahrt:
Hier finden Sie Details für Ihre Anreise.

 

   

Öffentliche Toiletten

 

Das NaturParkZentrum und die Glauer Felder sind barrierefrei. Ein Besuch des Wildgeheges ist für Rollstuhlfahrer mit unserem Wattmobil möglich.