Landschaftsgestalter mit Biss – Elbebiber erobert Nuthe-Nieplitz-Niederung zurück und renaturiert zum Nulltarif

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Ende des 19. Jahrhunderts war der Elbebiber (Castor fiber albicus) bis auf kleine, an Elbe und Schwarzer Elster gelegene Restbestände ausgerottet. Nun kehrt er in die Nuthe-Nieplitz-Niederung zurück. Erste Vorkommen wurden 2005 von Jörg Lippert nachgewiesen, bis 2011 konnte sich der Biber an der Nuthe bei Gröben und am Blankensee ansiedeln. Aktuell sind elf Reviere bekannt. Die neusten Biberreviere entstanden in den Saarmunder Rohrwiesen, am Mahlbusen Stangenhagen, im Strassgraben südlich von Stangenhagen sowie in den Dobbrikower Seen. Die Besiedlung der Oberläufe von Nuthe, Nieplitz, Pfefferfließ und der angrenzenden Gräben hält an. An der Nieplitz wurden Biberaktivitäten flussaufwärts bis Niebelhorst kartiert, an der Nuthe bis zum Wehr Löwendorf und am Pfefferfließ bis nach Gottsdorf.

Natürliche Bestandsregulation
Eine strikte Revierordnung reguliert den Biberbestand durch sozialen Stress auf natürliche Weise. Jungtiere verlassen das Elternrevier mit zwei Jahren. Bei der Reviersuche durchqueren die Tiere Nachbarreviere und werden häufig von Artgenossen verletzt. Nicht selten führt dies zum Tod durch Infektion. Untersuchungen eines 2016 bei Dobbrikow tot aufgefundenen halbwüchsigen Tieres (19 kg) ergaben, dass es nach innerartlichen Auseinandersetzungen starb. Durch eine Entnahme von Bibern wird der soziale Stress abgesenkt und die Reproduktionsrate angekurbelt. Die beste Regulation des Biberbestandes ist demnach ein besetztes Biberrevier!

Konflikte und Nutzen
Seit einigen Jahren sucht der Biber auch in der die Nuthe-Nieplitz-Niederung umgebenden Kulturlandschaft nach Revieren. Dort gestaltet er durch Anstauen von Gräben seinen Lebensraum. Sorgte das bei Dobbrikow für Konflikte, ist der Neuankömmling in den weiträumigen Saarmunder Rohrwiesen im austrockenen Frühjahr akzeptiert. Durch die Vernässung entstehen Nass- und Feuchtwiesen – inzwischen selten gewordene Biotope. Von dem in Abschnitten grundlegend veränderten Wasser-, Stoff - und Lichthaushalt der Gewässerbiotope profitieren viele Bewohner der Gewässer, beispielsweise Amphibien. Die Saarmunder Rohrwiesen haben sich durch die diesjährige – von Bibern hervorgerufene – Vernässung auch ornithologisch sehr positiv entwickelt: ein Paar Kiebitze und ein Revier Bekassinen wurden beobachtet. Eine hohe Wasserhaltung kann sich mit Unterstützung des Bibers sehr positiv auf die Biodiversität auswirken.

Karsten Voigt, Naturwacht Nuthe-Nieplitz
Beitrag aus der Land ins Sicht 2017, die komplette Ausgabe erhalten Sie im NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal oder als Download.

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